Konstantin Wecker sitzt mir im Interview gegenüber. Ich drücke den Kopf an die Kamera. Wir haben beide Heuschnupfen. Meine letzte Frage. Ich erzähle, dass mich die Debatten rund um die Flüchtlingskrise oft zynisch machen. Ich will wissen, wie er es schafft, nicht zynisch zu werden. Sondern in seinen Liedern immer noch Utopien von Brüderlichkeit und offenen Grenzen zu verbreiten. Er denkt kurz nach. Wenn ich nur im Kämmerlein sitzen und Bücher schreiben würde, sagt er, würde ich garantiert zynisch werden. Es ist das Konzertpublikum, das mich davon abhält. Die haben vielleicht nicht die gleiche Meinung wie ich. Aber die gleiche Sehnsucht.
FeierAbend – Himmelwärts
TV-Kurzdokumentation, 10min, ORF