Roma-Kinder sind genau so intelligent wie andere. Trotzdem werden sie auf Sonderschulen abgeschoben. Die EU-Komission will Ungarn und andere Länder deswegen jetzt abmahnen. Das ist gut so, aber noch keine Lösung.
Ich habe für meinen Dokumentarfilm Der zornige Buddha drei Jahre lang in dem ungarischen Dorf Sajókaza gedreht. Hier gehen die meisten Romakinder auf die Regelschule im Dorf. Gut so. Was machen jetzt die Nichtroma-Eltern? Sie schicken ihre Kinder auf andere Grundschulen in die nächste Stadt, damit sie nicht mit den Romakindern zusammenkommen. Jetzt ist die Dorfschule von Sajókaza fast eine reine Romaschule. Böse, rassistische Ungarn?
Berlin. Ich sitze mit jungen Akademikereltern beim Brunch. Thema: Auf welche Schulen und Kindergärten schickt man heutzutage seine Kinder? Das Gastgeberpaar lebt in einem Arbeiterbezirk, wegen der günstigen Mieten und des multikulturellen Flairs. Weltoffene Leute. Ihre Tochter schicken sie woanders in den Kindergarten. Wegen der vielen Arbeiter- und Migrantenkinder. Die Argumente sind die selben wie in Ungarn: Sie haben Angst, dass ihre Kinder neben „bildungsfernen“ Mitschülern weniger lernen und vielleicht gemobbt werden.
Diskriminierung gibt es überall. Man kann und soll sie verbieten. Aber das reicht nicht. Man muss sie überwinden.
Der zornige Buddha
Ab 23. September im Kino